DGAP-Ad-hoc: Balda AG: Balda erwartet durch Sondereffekte und Kapazitätsabbau 45 bis 50 Millionen Euro Verlust für 2006

24.10.2006

Balda AG / Schlagwort(e): Quartalsergebnis

24.10.2006 20:46

Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch

die DGAP – ein Unternehmen der EquityStory AG.

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

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* Umsatz im 3. Quartal 82,6 Millionen, damit 19,8 Prozent unter dem

Referenzzeitraum 2005

* Durch Sondereffekte 47,8 Millionen Euro Vorsteuerverlust im 3. Quartal

2006

* Für 2006 Vorsteuerverlust von 45 bis 50 Millionen Euro, davon rund 35

Millionen Euro Buchverlust, operativer Gewinn rund 10 bis 15 Millionen

Euro

* Für 2007 EBT von 50 bis 55 Millionen Euro bei 650 bis 700 Millionen Euro

Umsatz erwartet

* Verkauf von drei Standorten in Deutschland noch 2006 angestrebt,

Entlassungen können nicht vermieden werden

* Medizintechnik perspektivisch mit tragender Rolle in Europa

Durch die jüngste Entwicklung beim Mobiltelefonhersteller BenQ und ein

beschleunigtes Zurückgehen der Abrufe anderer Abnehmer, hat Balda im 3.

Quartal einen signifikanten Einbruch erlitten. Der Balda-Konzern erreichte

in den ersten neun Monaten 2006 einen Umsatz von 268,9 Millionen Euro

(Vorjahr: 281,5 Millionen Euro), das sind 4,5 Prozent weniger als in der

entsprechenden Vorjahresperiode. Im 3.Quartal erzielte der Spezialist für

Kunststoffkomponenten für Mobiltelefone Umsätze von 82,6 Millionen Euro,

19,8 Prozent weniger als im Referenzzeitraum 2005 und 11,6 Prozent weniger

als im 2. Quartal 2006.

Balda sieht sich deshalb gezwungen, das Umsatz- und Ergebnisziel für 2006

drastisch zu reduzieren. Von den Umsatzausfällen besonders betroffen ist

die Produktion in Deutschland. Um weitere Belastungen zu verhindern, sollen

die Werksanlagen in Herford (Nordrhein-Westfalen) und Oberlungwitz

(Sachsen) sowie in Seelbach (Baden-Württemberg), die bisher zu großen

Teilen durch BenQ und Nokia ausgelastet wurden, möglichst noch im Jahr 2006

veräußert werden, auch unter Inkaufnahme von Buchverlusten. Die

vorgenannten Effekte summieren sich für 2006 je nach Marktentwicklung und

Fortgang der Verkaufsbemühungen auf 60 bis 65 Millionen Euro und lassen für

2006 einen Vorsteuerverlust erwarten, der bei 45 bis 50 Millionen Euro

liegen wird. Dabei fällt für Abschreibungen von Goodwill und sonstige

Abwertungen auf Anlagevermögen ein Buchverlust von rund 35 Millionen Euro

an, der nicht Cash-relevant ist.

Der Preisdruck auf die Zulieferer ist derzeit so groß, dass der globale

Markt für Mobiltelefone zwar im Volumen wächst, der Markt für

Kunststoffkomponenten umsatzseitig aber eher schrumpft. Hintergrund ist,

dass die Mobiltelefonhersteller verstärkt in Asien kaufen, was künftig noch

mehr zunehmen wird. Darauf hat sich Balda mit neuen Fabriken in China

bereits eingestellt, dass sich dieser Trend kurzfristig jedoch so extrem

verstärkt, war nicht zu erwarten. Es ist davon auszugehen, dass die

BenQ-Insolvenz in Deutschland auch negative Auswirkungen auf die

Geschäftstätigkeit weiterer BenQ Gesellschaften hat, die ebenfalls

Balda-Kunden sind. Diese zusätzlichen Belastungen, insbesondere in Form von

Wertberichtigungen auf Vorräte und Forderungen, mussten im 3. Quartal

berücksichtigt werden. Daneben musste aufgrund der verschlechterten

Aussichten der Goodwill auf die Standorte in Brasilien abgeschrieben

werden.

Durch die Abgabe der Produktionsanlagen in den drei Werken reduzieren sich

die Produktionskapazitäten in Deutschland um gut 50 Prozent. Dadurch und

durch die im Stammwerk erforderlichen Kapazitätsanpassungen wird sich die

Zahl der deutschen Balda-Mitarbeiter von rund 1.600 auf etwa 600

reduzieren. Rund 750 dieser Arbeitsplätze sollen durch den Verkauf der

Werke gesichert werden, in Bad Oeynhausen müssen 250 Arbeitsplätze

sozialverträglich abgebaut werden. Davon betroffen sind zusätzlich rund 450

Mitarbeiter von Zeitarbeitsfirmen, die von Balda künftig nicht mehr

beschäftigt werden können. Vorstand und Betriebsrat prüfen derzeit alle

Optionen diesen Abbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten.

Aus heutiger Sicht soll das Geschäft mit den Marktführern unter den

Mobiltelefonherstellern 2007 wieder wachsen und ertragsstärker als im

laufenden Jahr sein. So startet im nächsten Jahr die Massenproduktion für

Nokia in Asien, die den diesjährigen Rückgang der Nachfrage von BenQ in

Asien überkompensieren soll. Die auch dadurch steigende Auslastung in

Asien, Kostensenkungsmaßnahmen und ein neuer Kundenmix werden zu einer

Stärkung der operativen Ertragskraft führen.

Mit der konsequenten Umsetzung der Maßnahmen soll sichergestellt werden,

dass das Jahr 2007 weitestgehend frei von Belastungen des Jahres 2006 ist,

und der eingeschlagene Wachstumskurs fokussiert fortgesetzt werden kann,

auch zur Sicherung der verbleibenden Arbeitsplätze. Das Kerngeschäft

Kunststoffverarbeitung soll 2007 ohne die verkauften Werke einen Umsatz von

330 bis 350 Millionen. Euro und einen Vorsteuergewinn (EBT) von 15 bis 20

Millionen Euro erwirtschaften. Im Bereich Touchscreen-Solutions wird für

nächstes Jahr 2007 unverändert mit einem anteiligem Umsatz von 300 bis 350

Millionen Euro und einem Vorsteuergewinn (EBT) von 30 bis 35 Millionen Euro

geplant. Insgesamt erwartet der Konzern Umsätze von 650 bis 700 Millionen

Euro bei einem EBT von 50 bis 55 Millionen Euro. Durch die im laufenden

Jahr in Asien geschaffenen zusätzlichen Kapazitäten wird die Steuerquote

des Konzerns für das Jahr 2007 unter 20 Prozent liegen, daher erwartet der

Konzern ein Ergebnis je Aktie von gut 0,70 Euro (bezogen auf 40,2 Millionen

Aktien).

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